Freitag, 30. Dezember 2016

19.05.09-21.05.09 Die Überraschung am Bosporus

Aus einer Bierlaune heraus planten der Lehrer und ich kurzfristig den Trip zum Finale der Europa League in Istanbul. Solche Aktionen mit diversen Bieren im Kopf, sind immer gefährlich für den Geldbeutel.
Da bucht man auch schon mal etwas das man nicht braucht, oder um einiges billiger gegangen wäre. Aber Toi Toi Toi, es lief alles glatt und wir hatten ein richtiges Schnäppchen gelandet, wie sich im Nachhinein herausstellte.
Nach Manchester City bereits im Viertelfinale gegen den HSV aus dem Wettbewerb geflogen war, stand auch fest dass es für das Finale gegen Schachtar Donezk bezahlbare Tickets geben würde. Sogar der krasse Gegenteil war der Fall, die Ticketpreise rasselten geradezu in den Keller, wir bekamen im Vorfeld 2 Karten für die Gegengerade für 10 Euro das Stück, regulär würden diese mit 60 Euro zu Buche schlagen.
Entspannt machten wir uns dienstags morgens auf zum Frankfurter Flughafen, ich musste aber nur bis zum Lehrer in die Vorderpfalz. Von dort aus hatte der umtriebige Pädagoge eine Mitfahrgelegenheit organisiert, die erste Etappe ging mit seinem Nachbarn als Pilot bis nach Frankenthal an eine Tankstelle. Von dort aus nahmen uns dann zwei weitere Fußball Touristen aus Neustadt mit bis zum Airport, das sollte sich aber am Ende der Tour als suboptimal herausstellen. Aber der Reihe nach.
Im Terminal in Frankfurt genehmigten wir uns erst mal ein Paar Biere bevor es mit Kranich Airline Richtung Bosporus ging. Im Flieger selbst nutzten wir den Umstand der Gratisgetränke schamlos aus und legten in gewohnt souveräner Manier nach.
Ein für alle angenehmer Flug endete ereignislos und Pünktlich auf dem Atatürk Flughafen in Istanbul.
Die Einreiseformalitäten waren zügig erledigt, somit waren wir offiziell in die Türkei eingereist. Unvorbereitet wie wir wieder einmal waren, mussten wir uns erstmal einen Überblick verschaffen. Wir brauchten zuerst ein Transportmittel das uns zu unserem Hotel bringen sollte. Mit etwas weniger Standgas wäre das auch sicherlich etwas besser von der Hand gegangen, und wir hätten uns sicher für die kostengünstigere Metro entschieden.
Aber wir wählten die weitaus kompliziertere Methode, und suchten uns ein Taxi.
Der Lehrer feilschte mit der Taxi Mafia auf Leben und Tod, und einigte sich mit dem vermeintlichen Capo auf 20 Euro. Für die Entfernung eigentlich ein Schnäppchen, aber entgegen den 1,50 Euro für die Metro nicht konkurrenzfähig.
Aber dennoch fuhren wir mit dem bequemen Taxi Richtung City. Der Fahrer bretterte wie ein gestörter durch die Straßen und Gassen von Istanbul, einige Male kam der von mir zuvor Konsumierte Alkohol meinem Oberen Ausgang gefährlich nahe.
Nur irgendwie fand der Knaller das Hotel nicht und ließ uns vor dem Viertel wo er es vermutete, mit dem Hinweis dass es irgendwo hier sein müsste, aus dem Wagen.
Nun wollte er sich natürlich nicht mit den 20 Euro begnügen und forderte dann mal eben frech das Doppelte, was wir natürlich keineswegs bereit waren zu zahlen. Nach zähen Verhandlungen und einem Telefonat gab er dann nach und verschwand mit seinen 20 Euronen tobend in den Straßenschluchten dieser beeindruckenden Stadt.
So rückte für uns nun die Suche nach unserer Unterkunft zurück in den Fokus. Der erste Passant den wir befragten, konnte uns mitteilen dass wir hier sogar richtig waren. Wir befanden uns allerdings auf der Rückseite des Hotels in einer Parallelstraße, nach 2 weiteren Minuten standen wir auf der richtigen Seite vor dem Eingang. Daneben befand sich dann auch ein Kiosk wo wir uns als erstes mit heimischen Gerstensaft eindeckten, der Flüssigkeitshaushalt will immer in Ordnung gehalten werden.
Das Einchecken verlief erstaunlich unkompliziert, so dass wir nach weiteren 5 Minuten in unserem Zimmer waren. Das Hotel erwies sich direkt als absoluter Volltreffer, alles sehr sauber und top eingerichtet.
Darauf gönnten wir uns eines der frisch erworbenen Biere der Marke “Efes” und erholten uns ein wenig von den Reisestrapazen.
Am Nachmittag rafften wir uns zu einer Erkundungstour auf, schließlich sollte auch die Kultur nicht zu kurz kommen auf unserem Trip.
Zuerst deckten wir uns beim Kiosk unseres Vertrauens mit Bier ein, Schließlich musste der Flüssigkeitspegel, wie bereits erwähnt, auf einem kontinuierlichen Niveau gehalten werden. Beim ersten genaueren betrachten der Gegend wo wir Quartier bezogen hatten, bemerkte ich dass wir anscheinend in dem für meine Wenigkeit standesgemäßen Installateur Viertel gelandet waren. Überall wurden Toiletten und andere Sanitärartikel feilgeboten, jeder Laden sah irgendwie gleich aus. In den Straßen tummelten sich Heerscharen von Handwerkern mit Handkarren und anderen abenteuerlichen Fortbewegungsmittel, hier hätten die Jungs der BG ihre wahre Freude!
Eine Straße weiter fanden wir eine Metrostation, wir mussten uns aber zuerst mit dem Münzen System vertraut machen.
Für Jede Fahrt, egal wie viele Stationen wurde anscheinend eine Münze Fällig, die bekam man an jedem Kiosk. Sehr geiles unkompliziertes System. In Deutschland aber undenkbar, weil viel zu einfach.
Nachdem wir uns mit ausreichend Münzen eingedeckt fuhren wir in Richtung Innenstadt, wo wir die Jungs treffen wollten die uns heute Morgen zum Flughafen mitgenommen hatten.
Unten am Bosporus erspähten wir die Flutlichtmasten des Inönü Stadions von Besiktas. Dieses liegt im Gleichnamigen Stadtteil in unmittelbarer Nähe zum Bosporus.
Das Stadion ist ein richtiges Brett, von außen lässt es sich ganz gut einsehen da direkt daneben eine Straße den Berg hinauf führt. Absolut beeindruckend mit seinen steilen Tribünen.

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